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Psychoanalyse und Philosophie e. V., Düsseldorf
Mitglied in der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf e. V.
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  • Pathognostische Beratung und Ausbildung

Liste der vom Verein Psychoanalyse und Philosophie e. V. anerkannten pathognostischen Berater*innen

Ergänzend zum Semesterprogramm bietet Psychoanalyse und Philosophie e. V. satzungsgemäß an:

Pathognostische Beratung

Pathognostische Supervision

Pathognostische Propädeutik

Zusatzausbildungen Pathognostik

  • Beratung durch Einzelberater*in
  • Beratung durch Gruppe (Zusammensetzung der Gruppe nach Vereinbarung)

Termine & Ort nach Vereinbarung, anfallende Kosten auf Anfrage.

  • Einzelsupervision durch Einzelsupervisor*in
  • Gruppensupervision durch Einzelsupervisor*in
  • Einzelsupervision durch Gruppe
  • Gruppensupervision durch Gruppe

Termine & Ort nach Vereinbarung, anfallende Kosten auf Anfrage.

  • Thematisch ausgerichtete Einzel- und Blockveranstaltungen

Termine & Ort nach Vereinbarung, anfallende Kosten auf Anfrage.

Zur Einführung: Pathognostische Kriterien von Krankheit

  • Angebot einer pathognostischen Zusatzausbildung für Beratungstätigkeiten
  • Angebot einer pathognostischen Zusatzausbildung für psychotherapeutische und Beratungs-Berufe

Pathognostik - eine philosophische Erweiterung von Psychoanalyse

Die praktische, psychotherapeutische Wendung der Pathognostik

Detaillierte Informationen zu den Zusatzausbildungen Pathognostik

Ansprechpartner:


Ansprechpartner für Beratung, Supervision, Propädeutik und Zusatzausbildungen sind:


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Pathognostik – eine philosophische Erweiterung von Psychoanalyse


Die Pathognostik ist eine philosophische Erweiterung von Psychoanalyse. Sie setzte ein mit einer von der Freud'schen Metapsychologie inspirierten, in der Gruppe unter der Leitung von Professor Rudolf Heinz betriebenen Anwendung von Psychoanalyse auf Kunst und der Kunst Verwandtes, insbesondere Mythen und Märchen. In diesem Zusammenhang wurde mehr und mehr, zunächst experimentell, eine Erweiterung des Repertoires der Anwendungsobjekte vorgenommen. So wurde die Psychoanalyse endlich auch auf Technik angewendet.

Diesem verstärkt auf Technik sich beziehenden Unternehmen einer philosophischen Erweiterung von Psychoanalyse erwies sich bald die Nichtbeachtung dinglicher, technischer, institutioneller Objektivität als zentrales Problem der traditionellen Psychoanalyse. Als Schwerpunkt der Gruppenarbeit bildete sich zur Behebung dieses Problems die Arbeit an einer Sachvermittlung von Psychischem und gesellschaftlicher Objektivität heraus. Zuverlässig entdeckt wurden bald in den analysierten Objekten, und sehr konkret auch in den nicht einschlägig zum künstlerischen Bereich zählenden, dieselben unbewussten Konstellationen wie im Bereich der Psychopathologie.

Immer deutlicher wurde es, dass die philosophische Erweiterung der Psychoanalyse eine solche auf die Objektivität hin zu sein hat, die die Einschränkung der traditionellen Psychoanalyse auf eine allein subjektive respektive intersubjektive Betrachtung vorrangig kritisieren muss, sind doch dieselben unbewussten Konstellationen wie im Bereich der Psychopathologie in der Objektivität, in den Dingen und Techniken aufzufinden — nur eben in objektiver, in von den Subjekten wie abgetrennter, autotomisierter und autonomisierter Gestalt.

Die traditionelle Psychoanalyse kennt allerdings bereits seit ihren Anfängen die (Sexual-)Symbole. Sie denkt aber konsequent diese Symbolisierung als eine abziehbare Zutat zu den Dingen oder sonstigen Objekten, sie begreift Subjekt und Objekt als getrennte und Therapie nicht zuletzt als eine Arbeit an der Wiederbereinigung der Dinge von den vermeintlich subjektiven Zutaten. Im Rahmen der Arbeit der Gruppe konnte sich hingegen die Erkenntnis herauskristallisieren, dass vielmehr eine Genealogie der Objektivität die den Kranken und den Symptomen angemessene Behandlung darstellen würde, und zwar insbesondere aus dem Grund, dass die Symptome ausnahmslos daraus sich herleiten, die Genealogie von Objektivität zu verkörpern, zu inkorporieren, dieser einen Körper wie rückzuerstatten.

Im Sinne eines solchen sich erweiternden Verständnisses für Krankheit, insbesondere die Psychopathologie betreffend, kann die Kritik sich sicherlich nicht nur auf das Festhalten der Psychoanalyse an der eingeschränkten Perspektive auf subjektive und intersubjektive Verhältnisse, nicht allein auf die Kritik am Subjektivismus beschränken. Vielmehr beförderte dieses neue Verständnis die Einsicht, dringend und notwendig die Kritik auf den psychoanalytischen Symbolbegriff sowie auf die Subjekt-Objekt-Spaltung erweitern zu müssen.

Als Konsequenz aus solchen Entdeckungen und Erkenntnissen wurde klar, dass der Weg zur Behandlung von Psychopathologie in der intellektuellen Offenlegung des Produktionsgeheimnisses der vom Menschen geschaffenen Dinge zu bestehen hat. Solches Vorgehen bedeutet ein partielles Mitgehen mit der Krankheit und den Symptombildungen: wider das Normalverständnis von Objektivität, das auf deren tautologische Verschließung, Verunbewusstung, Absolutsetzung aus ist.

Es kam also zu einer die Aussetzung menschlicher Malaisen in die und als die dingliche und technische Objektivität (die Objektivitätsekstatik) zentral berücksichtigenden genealogischen Wendung und zu einer über die psychoanalytische Inhaltshermeneutik hinausgehenden Schwerpunktsetzung auf das Gewinnen eines Verständnisses hinsichtlich der Funktion der vorausgehenden Objektivierung. Als solche konnte in Erkenntnis gesetzt werden: die Funktion der Entschuldung. So bildete sich der subjektivismuskritische Übergang der Psychoanalyse in Philosophie im Sinne einer Rationalitätsgenealogie heraus. Theoretisch gilt es weiterhin, kontinuierlich die impliziten Voraussetzungen aufzuarbeiten, sie explizit zu machen und zu begründen.

Im Sinne einer Faustformel für die Pathognostik kann festgehalten werden, dass

  • Kulturpathologie der Individualpathologie vorausgeht und
  • deswegen auf erstere der Behandlungsschwerpunkt fallen muss,
  • allerdings vermittelt durch letztere.

Insofern ist Pathognostik zu verstehen als "philosophische Erkenntnis durch Krankheit" (Duden). Während die herkömmliche Psychoanalyse die Kulturpathologie zu behandeln auslässt, gehört die Behandlung der Zivilisationsphänomene – Naturwissenschaft, Technik, Ökonomie – ins Zentrum pathognostischen Denkens und Behandelns, insbesondere zusammen mit den erkrankten Subjekten. Somit erweist sie sich auch als ein Modus politischer Intervention.

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Die praktische, psychotherapeutische Wendung der Pathognostik


Die pathognostische Behandlung – insbesondere in klinischer Rücksicht – ist ausgerichtet auf das Symptom. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass das Symptom des Subjekts objektiven Außenweltverhältnissen korrespondiert. Das erkrankte Subjekt findet sich genötigt, das nachzustellen und nachzuleben, was objektiv als und in den Dingen, Techniken, Institutionen als Unbewusstes gewahrt sein soll. Die Behandlung zielt ab auf die Erarbeitung einer Möglichkeit zur kritischen Wiederveräußerung solcher problematischen Verinnerung von Außenweltverhältnissen, also auf die Rückbindung des Unbewussten an die Objektivität, von der her es verinnert wurde.

Für irrig hält Pathognostik die Ansicht, bei den Bezügen auf die objektive Außenwelt handle es sich lediglich um projektive Zugaben subjektiv pathologischer Befindlichkeiten, um symbolische Auffassungen der neutralen Dinge, von denen die Objektiva restlos wieder zu befreien seien. Ebenfalls für irrig hält Pathognostik die These, Krankheit und Symptome seien kausalistisch auf die Psychogenese, die lebensgeschichtliche Krankheitsätiologie zurückzuführen und vornehmlich auf diesem Weg zu behandeln und zu beheben.

Pathognostik strebt es therapeutisch an, das Symptom in den Arbeitszusammenhang zu überführen, dem es entspricht, so dass der Objektivität das wieder zugeführt werden kann, was ihr subjektiv zu entnehmen versucht wurde. Doch solche Wiederzuführung des subjektiv Angemaßten darf keineswegs auf eine pseudologische Bereinigung der Objektivität, nicht auf die Abschaffung des in der Krankheit aufgekommenen Erkenntnisanstoßes ausgerichtet sein, sondern sie muss vielmehr eine kritische Vorbehaltlichkeit wahren.

Zu beachten bleibt diesbezüglich durchweg, dass das Symptom einen kritischen Einspruch wider den Gebrauchs- und Arbeitszusammenhang erhob, in den es rücküberführt werden soll. Das bedeutet für die pathognostische Behandlung eines Subjekts, dass diese erst dann als beendet gelten kann, wenn ein Weg gefunden ist, nicht nur den Gebrauchs- und Arbeitszusammenhang für das Subjekt wiederherzustellen, sondern Arbeit und Gebrauch auch produktiv von kritischem Einspruch – womöglich einer "Travestie des Gebrauchs" – begleitet werden können. Ohne die Aufrechterhaltung der Kritik sind weitere Symptombildungen zu erwarten.

Das pathognostische therapeutische Verfahren besteht in der Arbeit an der Erkenntnis der Homogenität von Symptom und dinglicher Objektivität. Ausgerichtet ist es dabei auf den Aufschluss des dem Symptom inhärenten objektiv-dinglichen Unbewussten, darauf also, das Unbewusste der korrespondierenden dinglichen Objektivität gemeinsam mit dem Patienten zu erschließen. In diesem Prozess gilt es einsichtig werden zu lassen, dass dieses Unbewusste nicht aufzulösen ist, nicht verschwinden gemacht werden kann. Theoretische und praktische Ansätze, die solches – quasi betrügerisch – doch versuchen, die nachdrückliche Behauptung gar, Unbewusstes ließe sich restlos in Bewusstsein aufheben, führen unweigerlich zu weiteren verschobenen Symptombildungen und werden von der Pathognostik deshalb hinsichtlich ihres Symptomcharakters thematisiert.

Die pathognostische Behandlung ist gemeinsame Erkenntnisarbeit im Ausgang vom Symptom und den diesem innewohnenden Entsprechungen zu den dinglichen Objektivitäten der Außenwelt. Das Symptom fasst diese Erkenntnis bereits in sich. Der Krankheit allerdings geht es nicht um Erkenntnis und ebenso wenig geht es dem erkrankten und Symptome ausbildenden Subjekt um solche, noch ist die im Symptom geborgene Erkenntnis dem Kranken verfügbar. Vielmehr bildet sich das Symptom daraus, diese potenzielle Erkenntnis des Unbewussten der Objektivität zu verschließen, deren bewusste Veröffentlichung zu tabuisieren und mit eben den einschlägigen Symptomausprägungen zu sanktionieren.

Vom pathognostisch Behandelnden sind deshalb die das Symptom bestimmenden negativen Affekte – wie Ärger, Ekel, Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Scham, Wut, Neid, Eifersucht et cetera – nachzuvollziehen und mitzuempfinden; das betrifft ebenso die mit diesen Affekten verbundenen Abwehrformen. Gefordert ist, solche empathische Selbstbeteiligung in diesem Mit- und Nachvollzug dauerhaft aufrecht zu erhalten und solchen Bezug als konstante Gegenübertragung zu wahren. Allein auf dieser Grundlage des Nachvollziehens ermöglicht sich die Offenhaltung des Unbewussten des vom Symptom betroffenen Objektivitätsausschnitts.

Psychotherapeutische Einbindung der Pathognostik

Der – nicht zuletzt philosophische – Erkenntnisanspruch der Pathognostik legt es nahe, sie vor allem zur Erweiterung der Psychoanalyse einzubringen. Ebenfalls kann sie zumindest hinsichtlich ausgesuchter Aspekte in jede Art von Psychotherapie mit Bezug auf die Psychoanalyse aufgenommen werden. Eine exklusiv pathognostische Behandlung wird zunächst der therapeutischen oder Beratungspraxis vorbehalten sein.

Die Gestaltung des pathognostischen Settings

Das pathognostische Setting ist eingerichtet als der Ort zur Herstellung einer vermittelnden dritten Position zwischen den beiden Polen, einerseits dem Unbewussten der Objektivität und andererseits der korporal verschlossenen Erkenntnis des Unbewussten der Objektivität. Das Arbeitsbündnis sollte mithin auf Augenhöhe und in gegenseitiger offener Ansichtigkeit und Anerkennung, zueinander gewandt, sitzend ans Werk gehen, zunächst mit Einzelsitzungen von einer Stunde bis anderthalb Stunden Dauer.


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Folgende Personen bieten, vom Verein Psychoanalyse und Philosophie e. V. anerkannt, eigenständig eine pathognostische Beratung an:


Prof. Dr. Christoph Weismüller
Praxis für Philosophie – Psychoanalyse – Pathognostik

Am Dammsteg 54
40591 Düsseldorf

Tel.: 0176 – 55257084
E-Mail: chrweismueller@aol.com
Webseite: https://prof-weismueller.de


Dionissios Vajas, M. A.
Praxis Philosophie – Psychoanalyse – Pathognostik
Pathognostische Beratung

Aphrodite-Str. 30
564 29 Nea Eukarpia
Thessaloniki
Griechenland

Tel.: 0030 699 349 28 16
E-Mail: vajas@psychoanalyseundphilosophie.de
Webseite (in griechischer und in deutscher Sprache): https://pathognostikisymbouleutiki.gr