Zum Wandel der Gewalt
Mit Beiträgen von:
Lukasz Banka, B.A.; Gertrud Lettau, M.A.; Axel Schünemann; Dionissios Vajas, M.A.
Allzeit motiviert das Walten des Wandels zum Wandel der Gewalt. So auch in den letzten zwei Jahrzehnten, in denen die politisch-ökonomischen, die militärischen und auch die kriminell-terroristischen Formen menschlicher Gewalt einige bedenkenswerte Wandlungen erfuhren.
In pathognostischer Sicht besteht der Sinn der Symptome darin, den Stand der Dinge, auf Erkenntnis hin angestoßen, rückanzueignen. Entsprechend ist davon auszugehen, dass der rezente Terrorismus sowie jegliche weitere Grausamkeiten dem Unbewussten des Internets gehorchen.
Psychoanalyse und Philosophie e. V. lädt ein zu vorsichtigen Eruierungen von Aspekten, Grenzen und Möglichkeiten psychoanalytischer und philosophischer Verwindungs- und Dämpfungsarbeit angesichts der kollabierenden Repräsentationsbegrenzungen der Gewalt.
Exposees / Thesen der Impulsvorträge:
Dionissios Vajas, M.A.: Psychische Inhalte in der Diachronie des Werdens des Subjekts: Wenn Gewalt sich wandelt: 1. Explizite Gewalt; Macht und Perversion derselben durch Ohnmacht – Gedanken zu einem schillernden Begriff. 2. Gewalt und die wahrgenommene Möglichkeit des Kampfes und der couragierten Auseinandersetzung. 3. Implizite Gewalt und Krisis; Der verlorene Kampf – Inflation der diffusen Gewalt und die Nostalgie nach klarer, frontaler Auseinandersetzung.
Gertrud Lettau, M.A.: Das Virus der Wétiko-Seuche. Warum Gewaltverherrlichung, Gewinnsucht, Perversion und Arroganz zu einer zunehmenden Vergewaltigung von Mensch und Natur führt. – Anders gesagt: Der "Seinsvergessenheit" (Heidegger) anheimgegeben wird nicht wirklich darüber nachgedacht, ob mit dem Beginn der Moderne die technische Weltbeherrschung als letzter – und man müsste hinzufügen – einziger Sinn der Menschheit erscheint. – Exhibitionismus und Voyeurismus: Von der Gewalt der Medien.
Lukasz Banka, B.A.: 1. Das Phantasma der nicht zerstörenden Assimilation als Aneignung. 2. Die unmögliche Synthese von Assimilation und bewahrter Unversehrtheit des Assimilierten. 3. Sexualität und Trieb. 4. Erkenntnis und Aneignung.
Axel Schünemann: Betrachtungen zum Krieg in den Köpfen und in den Dingen: Die Verwandlung der Gewalt des (sekundären) zivilen Ungehorsams in seine technisch-mediale (Nicht)Realisierung. – Weshalb es nicht (mehr) angeht, die terroristische Gewalt allein aus der gesellschaftlichen abzuleiten. – Willkürlich ausgewählte Stationen der Repräsentation von Gewalt: 1990, 2001, 2003, 2011, 2015: Gibt es eine "funktionale" Logik des Wandels der Gewalt?
Donnerstag, 25. Juni 2015, 19.30 bis 21.30 Uhr
Ort: Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Düsseldorf e. V.
Freiligrathstraße 13
40479 Düsseldorf