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Psychoanalyse und Philosophie e. V., Düsseldorf
Mitglied in der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf e. V.
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Karnevalssamstag, 22. Februar 2020, 14.00 - 19.00 Uhr

im Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Düsseldorf e. V.
Freiligrathstraße 13, 40479 Düsseldorf, 3. Etage

Maskeraden. Körper- und Triebschicksale

Vorträge und Diskussionen

Mit Impulsvorträgen von:

Dionissios Vajas, M. A., Gertrud Lettau, M. A.,
Ursula Zöhren, StR', Hedwig de Boer, Axel Schünemann

Moderation: Prof. Dr. Christoph Weismüller

Teilnahmegebühr € 7,50 / ermäßigt € 5,- / Mitglieder und Studierende: gebührenfrei.

Anmeldung erbeten unter: kontakt@psychoanalyseundphilosophie.de

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Der Karneval gilt nicht allein in der rheinischen Kultur als die Zeit, in der Raum dafür gegeben wird, dass Maskeraden kleine Freiheiten verheißen sowie Lust und Schrecken verbreiten. Mit ihnen werden Abgründe und die begehrlichen Motive der Kulturbildung in die lebendige Erinnerung gerufen, es erwacht das Gedächtnis der Triebhaftigkeit, der Körper- und Vorstellungslust und -opfer.

Maskeraden aber haben ihren Raum und ihre Zeit nicht nur im Karneval. Unentwegt begleiten und geleiten uns die Maskeraden des Begehrens, und zwar in Form der technischen und kulturellen Leistungen der Menschheit sowie als Symptome der rationalen Errungenschaften, das heißt als Krankheiten und Krisen. Im Intimsten wie im Öffentlichsten durchziehen die Maskeraden der Triebhaftigkeit das Leben der Menschen. Könnte denn Alles und Jegliches in der Menschen Welt Trieb-, Körperopfer- und Schuld-Maskerade sein?

__ Flyer (PDF):

Programm

14.00 – 14.15 Uhr:
Begrüßung und Einleitung
Prof. Dr. Christoph Weismüller

14.15 – 15.00 Uhr
Dionissios Vajas:
Arbeit, Freizeit, Schlaf und die Konzeption der Wochentage –
ein exegetisches Musterbeispiel zu den Freudschen Triebschicksalen
Aus dem Inhalt des Vortrags

15.00 – 15.30 Uhr
Gertrud Lettau:
Die Maske der Schuld ist das (zweifach verschobene) Schuldgefühl!

15.30 – 16.00 Uhr: Pause

16.00 – 16.30 Uhr
Ursula Zöhren:
"Und dä Dudekopp op unsrer Fahn hät en rude Pappnaas aan" (Kasalla) –
Kölner Karnevalslieder als ritualisierte Bearbeitungsform fundamentaler Todes-Bedrohung

16.30 – 17.00 Uhr
Hedwig de Boer:
"Microbiome Serum advanced genifique – youth activating concentrate"
Ein junger Mann im Labyrinth der (Heils?)Versprechungen kosmetischer Maskeraden der Frau

17.00 – 17.30 Uhr: Pause

17.30 – 18.00 Uhr
Axel Schünemann:
Maskerade extrem: Ein Aufschlussversuch zu Leder- oder Latex-Hauben für Sinnesentzugsspiele
(Sensorische Deprivation)
Stichpunkte zum Vortrag

18.00 – 18.40 Uhr
Dionissios Vajas, Axel Schünemann (et al.)
Nasenkorrespondenz:
Etwas in Bezug auf die Nase
(die insofern eine 'Pappnase' ist, als die Vorlesenden sich die Symptome selbst eingebrockt haben)

18.40 – 19.00 Uhr:
Schlussdiskussion

Die Vortragenden

Hedwig de Boer, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche. Studium der Humanmedizin in Deutschland und in den Niederlanden. Vorstandmitglied im Verein für Psychoanalyse und Philosophie e. V. Dortiger Arbeitsschwerpunkt: Gewalt unter Schülern, Pathognostik.

Gertrud Marianne Lettau, M. A., Philosophin, Literatur- und Sprachwissenschaftlerin, Autorin und Dozentin im Bereich Psychologie, Philosophie und Psychoanalyse, spezielle Vorlieben: Traumtheorie, Wahrheitstheorie und konstruktive Feminismuskritik.

Axel Schünemann, Komponist; philosophischer Autor; Vorstandsmitglied im Verein Psychoanalyse und Philosophie e. V.; Themenschwerpunkt: Philosophie des Traums.

Dionissios Vajas, M. A., Muttersprache Griechisch, Zweitsprache Deutsch, studierte Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er ist Vorstandsmitglied und Dozent im Verein Psychoanalyse und Philosophie e. V. Er lebt in Thessaloniki, wo er als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache (DaF) arbeitet. Spezifischer Themenschwerpunkt: Angst, Zeiterfahrung und deren reziproker Zusammenhang.

Christoph Weismüller, Dr. phil. habil., Professor im Fach Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Leiter des Instituts für philosophische Beratung und Pathognostik in Düsseldorf.

Ursula Zöhren, StR', Heilpraktikerin (Psychotherapie), eigene Psychotherapie-Praxis mit den Schwerpunkten psychodynamische Psychotherapie, Körperpsychotherapie und Entspannungsverfahren, jeweils auf Deutsch und auf Französisch; Studium an der Sorbonne in Paris und der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br., studierte Französisch und katholische Theologie; Studienrätin am Gymnasium; Mitglied im Verein Psychoanalyse und Philosophie e. V.

Vortragsthemen (Auswahl)

Dionissios Vajas:
Arbeit, Freizeit, Schlaf und die Konzeption der Wochentage –
ein exegetisches Musterbeispiel zu den Freudschen Triebschicksalen

Im psychischen Exterritorialraum des Subjekts erscheint das Lebenssymptom mit den Mitteln der Allegorie. Sein phobisch einschränkender Grundzug ist das Unbewusste in Personalunion. Angesichts desselben beginnt die vom Fatum beherrschte Zick-Zack-Ausweichgeschichte der Triebkräfte. Aus dem Inhalt des Vortrags:

I) Der Arbeitsauftrag.

II) Die Kehrseite des Genusses.

III) Die Mauer aus Dunkelheit.

IV) Freudigkeit, Irrtümer und Grenzen menschlichen Handelns. Die ersten zwei Abwandlungen des Triebs.

V) Das Leben der Dinge, die zwei Existenzweisen der Zeit und der Irrtum, man könne das Imaginäre durch das Symbolische abbauen.

VI) Inzest von Zeitgrenze, Arbeit und Körper. Auseinanderfallen von Denken und Handeln.

VII) Verdis Radames. Wie die Dinge einem zur Erfüllung eines Unheils auf halbem Wege entgegenkommen.

VIII) "Welchen Tag haben wir heute?" – In der Morgendämmerung romantisch-apathisch den Berg hinuntersteigen.

IX) Zeit und Dinge entblößt; die Ankündigung der nicht vermiedenen Schlacht.

Axel Schünemann:
Maskerade extrem: Ein Aufschlussversuch zu Leder- oder Latex-Hauben für Sinnesentzugsspiele
(Sensorische Deprivation)

Stichworte für die Diskussion: Aspekte der Sinnesentzugsmaske - Erinnerung an die antike Inkubation - Sinnesentzug als asketische Medienrückaneigung - 'Absolutheitstrieb' - pathognostisches Triebschicksal Verdinglichung.